Hai-Schock! Verwandeln unsere Internetkabel den Ozean in einen riesigen, unsichtbaren WLAN-Router des Untergangs?!
- Doris Divebomber
- 24. März
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen

Von Doris Divebomber
Einführung: Die Tiefsee-Spaghetti, die deine Katzenvideos verbinden
Okay, stell dir vor: Du liegst mit dem Handy in der Hand am Strand und scrollst durch witzige Katzenvideos (weil, Prioritäten). Hast du dir schon mal überlegt, wie diese katzenartigen Missgeschicke wie von Zauberhand auf deinem Bildschirm erscheinen? Na, schnall dich an, Butterblume, denn das alles ist einem riesigen Unterwasser-Spaghettimonster zu verdanken! Wir sprechen von über 500 Unterseekabeln, die sich über den Meeresboden schlängeln und Kontinente wie eine globale, digitale Schneiderin zusammennähen.
Das sind nicht die Telefonkabel deiner Großmutter, Kumpel. Wir sprechen hier von Hightech-Drähten, oft dünner als dein Gartenschlauch (es sei denn, du hast einen richtig dicken Schlauch), über die satte 99 % der internationalen Kommunikation abgewickelt werden.
Das umfasst alles, von deinem hektischen Online-Shoppingtouren bis hin zu Emoji-Kämpfen zwischen Staatsoberhäuptern (nehmen wir an).
Aber hier ist das Verdächtige: Während wir fleißig Serien schauen und Überweisungen tätigen, summen diese Kabel leise vor sich hin und senden elektromagnetische Felder (EMF) aus. Und die große Frage, mit der wir uns bei The Ocean Tribune (natürlich zwischen Delfin-Dokumentationen) beschäftigen, lautet: Machen diese unsichtbaren Schwingungen unseren Meeresfreunden, insbesondere den Haien und anderen elektrisierend empfindlichen Lebewesen, zu schaffen? Tauchen wir ein!
Haie: Die ursprünglichen Elektriker der Natur (die nicht um ein Kabel-Upgrade gebeten haben)
Haie. Diese schlanken, zahnbewehrten Legenden der Tiefe. Sie durchstreifen die Ozeane seit über 400 Millionen Jahren – was, seien wir ehrlich, länger ist als das Internet per DFÜ-Verbindung. Und eine ihrer Geheimwaffen? Ihr elektrischer Sinn. Vergiss Superkräfte, diese Kerle haben Supersinne.

Sie sind mit diesen erstaunlichen Dingen namens Lorenzinische Ampullen ausgestattet. Klingt nach hochwertiger italienischer Pasta, oder? Nein! Das sind winzige Poren um ihre Schnauzen, die im Grunde biologische EMF-Detektoren sind.
Diese Poren können Spannungsänderungen von nur 5 Nanovolt pro Zentimeter wahrnehmen.
Zum Vergleich: Das ist, als würde man einen einzigen Tropfen Parfüm in einem olympischen Schwimmbecken riechen … das mit Zitronensaft gefüllt ist. Okay, vielleicht nicht so dramatisch, aber du verstehst, was ich meine – es ist empfindlich. Sie verwenden diesen elektrischen sechsten Sinn, um im Sand vergrabene Snacks zu finden, mithilfe des Magnetfelds der Erde zu navigieren (das GPS der Natur, lange vor Waze) und allgemein um die coolen, gelassenen Spitzenprädatoren zu sein, die sie sind.
Doch was passiert, wenn wir mit unserem unersättlichen Verlangen nach Katzenvideos im Internet eine Menge künstlich erzeugter EMF in die Mischung werfen? Verwandeln wir den Ozean versehentlich in einen riesigen, verwirrenden Hai-Ray? Forscher der Universität von Hawaii haben dies bereits 2022 mutig (und wahrscheinlich vorsichtig) untersucht. Sie verfolgten Tigerhaie in der Nähe von Hochspannungskabeln. Es stellte sich heraus, dass die Haie zunächst nur „Oh, was ist das?“ dachten und neugierig um die Kabel kreisten. Aber dann, BÄM! Sobald sie auf ein Magnetfeld von 100 Mikrotesla trafen, machten sie schneller eine abrupte Kehrtwende, als man „Weißer Hai“ sagen kann. Und weißt du was?
Dieses 100-Mikrotesla-Niveau ist niedriger als das, was viele Tiefseekabel ausstoßen.
Die unsichtbare EMF-Bedrohung: Wie stark ist dieses Unterwasser-WLAN-Signal überhaupt?
Wie „elektromagnetisch“ sind diese Unterseekabel? Nun, es hängt von der Art des Kabels ab:
Glasfaserkabel: Das sind die entspannten, unauffälligen Kabel. Sie nutzen Licht zur Datenübertragung, daher sind ihre elektromagnetischen Felder extrem schwach – mit weniger als 1 Mikrotesla praktisch unsichtbar. Betrachte es als umweltfreundliche und energiesparende Alternative.
Hochspannungs-Gleichstrom-Kabel (HGÜ): Halte dich fest! Diese Kabel sind das Schwermetall unter den Unterwasserkabeln. Sie können in ihrer unmittelbaren Umgebung bis zu 500 Mikrotesla abgeben. Das ist 10.000 Mal stärker als das natürliche Magnetfeld der Erde (das bei gemütlichen 0,05 Mikrotesla liegt). Stell dir vor, dein GPS spielt verrückt, weil dein Nachbar einen riesigen Magneten in seinem Garten gebaut hat!
Laut dem etwas dramatisch benannten International Cable Protection Committee (ICPC) tummeln sich satte 97 % dieser Tiefsee-Spaghetti in Küstengebieten. Und rate mal, wer Küstengebiete noch liebt? Genau, Haie, Rochen und andere elektrisch begabte Meeresbewohner.
Nehmen wir zum Beispiel das Ostafrikanische Unterseekabelsystem. Es verläuft quasi direkt durch die Jagdgründe des gefährdeten Weißen Hais vor der Küste Südafrikas. Unglaublich!
Welleneffekte: Wenn Internetkabel kaputtgehen, zahlt das Meeresleben den Preis
Okay, Kabel könnten etwas … vibrieren. Aber ist das den Fischen wirklich wichtig? Spoiler-Alarm: Wahrscheinlich ja. Hier ist der wässrige Dominoeffekt:
Verhaltensbedingte Hirnfurze: Die klugen Köpfe des Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) führten einige Experimente mit Blauhaien durch. Sie beschossen sie mit künstlichen Magnetfeldern (wir gehen davon aus, dass bei dieser wissenschaftlichen Untersuchung kein Hai zu Schaden kam!). Und weißt du was? Die Haie schwammen in völlig unterschiedliche Richtungen, als die elektromagnetischen Felder einsetzten. In freier Wildbahn könnte das bedeuten, dass sie sich auf ihrer Wanderung verirren, Dinnerpartys verpassen (Haifutter ist eine ernste Angelegenheit) oder allgemein verwirrt sind, wie wenn man nach einem Konzert versucht, sein Auto auf einem riesigen Parkplatz zu finden.
Stressiges Meeresleben: Rochen, die im Grunde die etwas flacheren Cousins der Haie sind und ebenfalls über ein starkes Elektrosmog-Gefühl verfügen, sind ebenfalls nicht begeistert. Eine Studie der Universität von Miami (wo Wissenschaft und Sonnenschein aufeinandertreffen!) aus dem Jahr 2023 ergab, dass Rochen, die ständigen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren, höhere Cortisolwerte aufwiesen – das ist unser Stresshormon. Stell dir vor, du lebst neben einer ständig lauten Baustelle – unter Wasser, und die besteht aus unsichtbaren elektromagnetischen Feldern. Nicht gerade Zen.
Love Life Lockdown: Dornhaie in der Nordsee wurden dabei beobachtet, wie sie Laichplätze in der Nähe von Kabeln schräg beäugten. Sie sagen damit im Grunde: „Nein, nicht in meinem Garten, Herr EMF-Kabel!“ Das ist eine große Sache, denn 30 % der weltweiten Kabeltrassen verlaufen mitten durch Meeresschutzgebiete. (Quelle: ICES Journal of Marine Science, 2021).
Es ist, als würde man eine Autobahn durch eine Entbindungsstation bauen. Nicht ideal für Babyhaie.
Mehr als nur Biss: Es ist nicht nur eine Sache der Haie
Halte deine Seepferdchen im Zaum, nicht nur unsere Haifreunde leiden unter EMF-Blues. Das gesamte marine Ökosystem steht möglicherweise unter einem gewissen … Elektrifizierungsdruck.
Whales Gone Walkabout: Buckelwale nutzen das Erdmagnetfeld ebenfalls als Navigationssystem! Ein Bericht des Ocean Cleanup Project (ja, diese tollen Leute, die Plastik wegräumen!) aus dem Jahr 2023 warnt davor, dass Tiefseekabel die Wanderrouten der Wale stören könnten. Stell dir vor, du versuchst, deinem Navigationssystem zu folgen, und es fordert dich ständig auf, links abzubiegen … gegen eine Mauer. Frustrierend, oder? Stell dir das jetzt im Maßstab eines Wals vor.
Plankton-Party-Panik: Selbst winzige Planktonlarven wie Seeigelbabys und Muscheln nutzen schwache Magnetfelder zur Orientierung. Laborexperimente haben gezeigt, dass künstliche elektromagnetische Felder ihre Schwimmrichtung durcheinanderbringen können. Diese winzigen Lebewesen bilden die Basis der Nahrungskette! Verwirrtes Plankton verwirrt alles andere, wie ein Fischrestaurant, dem … nun ja, alles ausgeht.
Tiefsee-Raves (unbeabsichtigt): Tief in 3.000 Metern Tiefe, wo es immer Mitternacht ist und das einzige Licht von biolumineszierenden Tintenfischen (und jetzt offenbar auch von Kabeln!) kommt, könnten diese Kabel die einzige Quelle für … nun ja, irgendetwas Auffälliges sein. Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums entdeckten 2022 Bakterien, die Kabel besiedelten. Bakterienpartys klingen zwar lustig, können aber tatsächlich die empfindlichen Ökosysteme der Tiefsee verändern.
Es ist, als würde man die ganze Nachbarschaft in seine winzige Wohnung einladen – zunächst gemütlich, dann etwas problematisch.
Lösungen in Sicht! Können wir Internet haben und gleichzeitig (nachhaltig) essen?
Nicht verzweifeln, Meeresliebhaber! Die Branche beginnt, über Lösungen nachzudenken (wahrscheinlich zwischen der Einführung neuer Streaming-Dienste).
EMF-Tarnung: Das Unternehmen Subsea Environmental Services testet Kabelmäntel aus ferromagnetischem Material. Man kann sie sich als EMF-blockierende Unterwäsche für Kabel vorstellen! Diese Mäntel können die EMF-Emissionen um bis zu 80 % reduzieren. Nicht schlecht!
Haifreundliche Kabelautobahnen: In Kalifornien wurden neue Routen des Pacific Light Cable Network umgeleitet, um bekannte Treffpunkte des Weißen Hais zu meiden. Dies geschah auf Druck von NGOs wie Oceana. Es ist wie Stadtplanung, nur für Haie und Kabel. „Entschuldigen Sie, Mr. Cable, hier beginnt die Hai-Fresszone. Bitte umleiten.“
KI-Meeres-EMF-Polizei: Es gibt Ideen, Sensoren zu nutzen, um EMF in Echtzeit zu messen. Bei zu starken Vibrationen werden dann Warnmeldungen an die Schifffahrtsbehörden gesendet. Stell dir solche Projekte als Hightech-Meeres-Rettungsschwimmer für EMF vor. „Achtung! Die EMF-Werte in den Kabeln überschreiten die Komfortgrenzen für Haie! Bitte passen Sie Ihren Datenfluss an!“
Kritiker wie die Deep Sea Conservation Coalition weisen jedoch auf ein kleines … Versäumnis hin. Nur 12 % der Kabelprojekte werden einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen.
Das ist, als würde man einen Wolkenkratzer bauen, ohne zu prüfen, ob dort gefährdete Taubenarten leben.
Internationale Gewässer können sich in Sachen Regulierung wie ein wilder Westen anfühlen.
Zahlen, die dich dazu bringen sollten, deinen Algen-Smoothie zu verschütten

Bereit für einige umwerfende Statistiken?
1,3 Millionen Kilometer beträgt die Gesamtlänge aller Unterseekabel. Das reicht, um die Erde 32 Mal zu umrunden! Denk das nächste Mal daran, wenn dein Netflix-Stream puffert. Es umrundet buchstäblich den Globus.
Der Datenverkehr über diese Kabel wird bis 2030 voraussichtlich um 300 % zunehmen. Das bedeutet … mehr Kabel! Kabel-Palooza! Wir werden einen größeren Ozean brauchen. (Oder, du weißt schon, ein besseres EMF-Management). (Quelle: TeleGeography Report, 2023).
Nur fünf Länder (darunter Deutschland und Neuseeland, ein Hoch auf die verantwortungsbewussten Nationen!) haben gesetzlich verbindliche EMF-Grenzwerte für Meeresgebiete. Fünf! Und wie viele Länder haben Küsten? Das ist so, als ob es in deiner Straße nur fünf Häuser mit Rauchmeldern gäbe. Ziemlich beunruhigend, oder?
Fazit: Navigieren im Spannungsfeld zwischen Technologie und Ökologie
Die Unterwasserkabel-Saga wirft ein Schlaglicht auf ein klassisches Anthropozän-Problem: Unser unersättlicher digitaler Appetit kollidiert mit dem empfindlichen Gleichgewicht der Meeresökosysteme. Die Branche könnte achselzuckend sagen: „Hey, keine Art ist direkt aufgrund von EMF ausgestorben!“ Das wäre etwa so, als würde man sagen:
„Na ja, niemand ist sofort an diesem leicht radioaktiven Käsesandwich gestorben!“
Biologen hingegen warnen vor den schleichenden Auswirkungen: Verhaltensänderungen, Stress, Fortpflanzungsstörungen und wer weiß, was noch.
Die Lösung? Ein Cocktail aus strengeren Vorschriften, transparenten Umweltverträglichkeitsprüfungen und dem tatsächlichen Zuhören der indigenen Gemeinschaften. Ihr traditionelles Wissen wird oft wie Fischreste von gestern über Bord geworfen, obwohl sie wahrscheinlich einige gute Ideen haben. Wie die Māori in Neuseeland so weise sagen: „Der Ozean ist kein Kabel, sondern ein lebendiges Wesen.“ Tief, oder?
Denk also beim nächsten Videostreaming oder Emoji-Versand an das Unterwasser-Spaghettimonster und seine möglichen Auswirkungen auf unsere Flossenfreunde. Vielleicht können wir ja auch unser Internet und einen gesunden Ozean haben. Dazu braucht es etwas Innovation, etwas Regulierung und vielleicht auch etwas weniger Doomscrolling. Nur so ein Gedanke von deiner freundlichen Ocean Tribune!
Quellen mal wieder für die ganz harten:
University of Hawaii, Marine Biology (2022)
Internationales Kabelschutzkomitee (ICPC), Umweltrichtlinien (2021)
Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI), Bericht zum Verhalten von Haien (2023)
TeleGeography, Globaler Kabelverkehrsbericht (2023)
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The Ocean Tribune
Wir wissen, was die Ozeane zu sagen haben!
Bildquellen:
Abbildung 1: Albert kok, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
Abbildung 2: Submarine Cable Map/TeleGeography