Die emotionalen Tiefen der Ozeane: Wale und Delfine sind emotional viel reifer als dein(e) Ex
- Patricia Plunder
- 17. Jan.
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen

Von Patricia Plunder
Vergiss deinen Therapeuten, mein Freund, denn es stellt sich heraus, dass die wahren emotionalen Gurus dieses Planeten in unseren Ozeanen herumschwimmen und wahrscheinlich über unsere erbärmlichen Versuche, Gefühle zu entwickeln, lachen. Wir sprechen von Walen und Delfinen, diesen schlanken, rätselhaften Kreaturen mit so hochentwickelten Gehirnen, dass unsere emotionale Intelligenz im Vergleich zu ihnen wie die eines Kleinkindes aussieht, das wegen eines heruntergefallenen Eises einen Wutanfall bekommt.
Diese Meeressäuger verfügen über eine neurologische Geheimwaffe: Spindelzellen oder, wie die coolen Kids in Laborkitteln sie nennen, Von-Economo-Neuronen (VENs). Und stell dir vor – sie haben mehr davon als wir Menschen. Ja, du hast richtig gelesen. Wale und Delfine, diese majestätischen Wasserwürste, empfinden möglicherweise Gefühle auf einer Ebene, die einen Drehbuchautor romantischer Komödien vor Neid weinen lassen würde. Wissenschaftler beginnen zu glauben, dass diese VENs der VIP-Pass zu Empathie, sozialen Bindungen und schnellen Entscheidungen sind – im Grunde all den Dingen, von denen wir Menschen glauben, dass wir darin gut sind.
Das bedeutet, dass wir unsere ganze „Menschen sind die emotionalen Platzhirsche“-Thematik vielleicht überdenken müssen.
Schnall dich an, Welt, denn der Ozean wird uns gleich ein großes, salziges Stück Demutskuchen servieren.
Der wissenschaftliche Kram (keine Sorge, ich sorge dafür, dass es Spaß macht)

Okay, lass uns ein bisschen wissenschaftlich werden, aber ich verspreche, den Fachjargon auf ein Minimum zu beschränken, vor allem, weil mich große Wörter auch verwirren. Spindelzellen sind wie die emotionale Autobahn des Gehirns. Das sind diese großen, zigarrenförmigen Neuronen, die sich an der Vorderseite des „cingulären Kortex“ (ACC) und des „frontoinsulären Kortex“ (FI) deines Gehirns befinden – sag das dreimal schnell hintereinander nach einer Flasche Rum, ich fordere dich heraus! Im Grunde sind diese Zellen wie die VIP-Türsteher deines Gehirns, die Intuition, Mitgefühl und all diese komplexen, klebrigen sozialen Emotionen zulassen. Wenn diese Bereiche beschädigt werden – vielleicht hast du zu viel Reality-TV geschaut? –, bringt das deinen sozialen Radar durcheinander. Denk an Demenz oder Autismus, aber weniger lustig und ernster.
Und jetzt kommt die große Überraschung, die schon 2006 von ein paar Superhirnen im Anatomical Record (eine spannende Strandlektüre, oder?) platzte. Diese Leute, Patrick Hof und Estel Van der Gucht (Gott segne dich!), haben herausgefunden, dass Wale und Delfine im Grunde genommen mit Spindelzellen herumschwimmen, im Gegensatz zu unseren bescheidenen menschlichen Hütten. Buckelwale, Finnwale, Orcas und Große Tümmler? Die haben dreimal so viele VENs wie ein durchschnittlicher erwachsener Mensch. Ein Buckelwal zum Beispiel hat rund 200.000 dieser emotionalen Kraftwerke, während wir mit mickrigen 80.000 oder so auskommen müssen. Und hier ist der Clou: Diese Zellen tauchten bei Walen satte 15 Millionen Jahre vor unseren Vorfahren auf!
Also, ja, Wale führten wahrscheinlich komplexe emotionale Debatten, während unsere haarigen Vorfahren noch das Feuer entdeckten. So viel zur emotionalen Evolution!
Emotionale Achterbahnfahrten im tiefen Blau
Was bedeutet also dieses ganze Spindelzellen-Gehabe für das Verhalten von Walen und Delfinen? Nun, es ist, als ob ihr Gefühlsleben auf Hochtouren läuft! Denk an ein Seifenoperndrama, nur unter Wasser und mit mehr Speck.
Tränendrüsen-Alarm: Trauer und Trauerrituale: Schon mal einen Wal weinen sehen? Okay, vielleicht keine buchstäblichen Tränen, aber fast. Im Jahr 2018 wurde auf Drohnenaufnahmen (denn Drohnen sind überall und spionieren sogar trauernde Wale aus) eine Pottwalmutter dabei erwischt, wie sie ihr totes Baby tagelang mit sich herumtrug. Tagelang! Das ist wie eine ganze Netflix-Serie voller Traurigkeit. Und es ist kein Einzelfall. Dieses Verhalten wurde bei mehreren Walarten beobachtet. Mein Freund, mach dir Notizen. Wir könnten von Kreaturen, die in den dunklen Tiefen leben, das eine oder andere über Trauer lernen.
Unterwasser-Superhelden: Altruismus: Delfine sind im Grunde die Rettungsschwimmer des Ozeans. Sie sind dafür bekannt, Schwimmer vor Haien zu schützen. Haie! Das ist wie der ultimative Kumpel-Move. Sie helfen auch verletzten Delfinfreunden. Und jetzt kommt’s – 2020 beschrieb eine Studie in Marine Mammal Science (auch das ist Strandlektüre-Gold!) einen Buckelwal in der Antarktis, der eine Robbe vor Orcas rettete. Eine Robbe vor Orcas retten. Das ist, als würde ein Löwe eine Gazelle vor Hyänen retten. Das Drama zwischen den Arten ist REAL, mein Freund.
Teamwork macht Träume wahr (und bringt das Abendessen): Kooperative Jagd: Orcas, diese schwarz-weißen Meeresninjas, sind Meister der Teamarbeit. Sie verwenden verrückte koordinierte Jagdtechniken, wie das Erzeugen von Wellen, um Robben von Eisschollen zu stoßen. Wellenbecken als Robbensnacks? Diese Kerle sind Genies! Um das durchzuziehen, bedarf es ernsthafter Kommunikation und Planung. Ihre Teambuilding-Übungen im Büro? Wahrscheinlich nur unangenehme Vertrauensverluste im Vergleich zu Orca-Jagdstrategien.

Dr. Lori Marino, eine führende Expertin für Walhirne, bringt es am besten auf den Punkt: „Ihre Gehirne sind auf Empathie programmiert, und zwar auf eine Art und Weise, die wir gerade erst zu verstehen beginnen. Ihre sozialen Strukturen sind so komplex wie die menschlicher Gesellschaften.“
Während wir also damit beschäftigt sind, auf Twitter zu streiten, halten die Wale wahrscheinlich hochentwickelte Ratssitzungen über aktuelle Meeresthemen ab.
Nur so ein Gedanke.
Spieglein, Spieglein auf dem Meer, wer ist sich deiner am meisten bewusst?

Seit Ewigkeiten klopften sich die Menschen selbst auf die Schulter, weil sie die einzigen waren, die von ihrer Existenz wussten. Selbstbewusstsein? Ein rein menschlicher und affenexklusiver Club. FALSCH! Wie sich herausstellt, schauen auch Wale in den Spiegel und sagen: „Verdammt, ich bin ein gut aussehender Wal/Delfin.“ In einer bahnbrechenden Studie im Jahr 2001 (ja, bahnbrechender als dein Avocado-Toast-Rezept) zeigten Diana Reiss und Lori Marino (noch einmal, diese erstaunliche Lori Marino!), dass Große Tümmler sich selbst im Spiegel erkennen können. Spieglein, Spieglein an der Flosse, wer ist das intelligenteste Säugetier im Ozean? Später schlossen sich auch Orcas und Beluga-Wale der Spiegel-Gucker-Party an. So viel zum menschlichen Exzeptionalismus, oder?
Und ihre Kommunikationsfähigkeiten? Vergiss das Senden von Emojis, Wale und Delfine können auf einem ganz neuen Niveau chatten.
Walrhythmen: Coda-Rufe: Pottwale verwenden rhythmische Laute, die „Codas“ genannt werden und regionalen Dialekten ähneln. Stell dir Walakzente vor! „Ja, Bruder, kommst du aus dem Atlantik oder dem Pazifik?“
Delfinnamen: Individuelle Pfiffe: Delfine verwenden einzigartige Pfiffe als „Namen“, um miteinander zu sprechen. Betrachte es als Unterwasser-Appell, aber viel cooler. „Anwesend! Oh, warte, das ist Steve, vergiss es.“
Oh oh, Ärger im Paradies: Drohungen und SOS-Signale
Okay, es ist Zeit für einen kleinen Stimmungswechsel. Obwohl unsere Wal- und Delfinfreunde emotionale und kognitive Genies sind, sind sie ernsthaften existentiellen Bedrohungen ausgesetzt. Und rate mal, wer die Schuld trägt? Ja, du hast es erraten: wir Menschen, in all unserer emotional verkümmerten Pracht.

Walfang: Immer noch ein Thema?! Japan, Norwegen und Island harpunieren immer noch über 1.000 Wale pro Jahr. Im Ernst? Wir schreiben das Jahr 2025! Machen wir das immer noch? Es ist, als würde man das Internet per DFÜ wieder einführen und denken, es wäre der letzte Schrei. Die Internationale Walfangkommission (IWC) versucht, das zu verhindern, aber anscheinend haben einige Leute das Memo verpasst.
Beifang: Unheilvolle Fischernetze: Schätzungsweise 300.000 Wale sterben jedes Jahr, weil sie sich in Fischernetzen verfangen. Das ist so, als würde jedes Jahr die Bevölkerung einer Großstadt an Walen und Delfinen auslöschen. Und das alles wegen des Beifangs – der unbeabsichtigten Opfer unseres unersättlichen Appetits auf Fischstäbchen.
Umweltverschmutzung: Meereslärm und Plastiksuppe: Unterwasserlärm beeinträchtigt das Sonarsystem von Walen und Delfinen sowie deren GPS- und Kommunikationssysteme. Stell dir vor, du versuchst, dich durch den Berufsverkehr zu navigieren, während dir jemand Death Metal in die Ohren dröhnt. Und Plastik? 56% aller Wal- und Delfinarten fressen Plastik. Plastik! Wir können nicht einmal aufhören, in Cafés Plastikstrohhalme zu verwenden, und Wale fressen unseren Müll. Wir sind wirklich die emotionalen Kleinkinder dieses Planeten.
Laut der Roten Liste der IUCN sind 13 Wal- und Delfinarten „ernsthaft gefährdet“, darunter auch der Nordkaper, von dem es weniger als 350 Exemplare gibt.
Dreihundertfünfzig! Das ist weniger als die Zahl der Zuschauer bei einem ausverkauften Taylor-Swift-Konzert. Und wir lassen sie verschwinden. Im Ernst, Menschheit, reißt euch zusammen.
Aufruf zum Handeln: Bringen wir Ordnung in unser emotionales Haus!
Okay, genug von Untergang und Finsternis. Lass uns dieses emotionale Schiff umdrehen! Das Wissen, dass Wale und Delfine im Grunde emotionale Superhelden sind, bedeutet, dass wir eine moralische Verpflichtung haben, sie zu schützen. Es geht nicht nur darum, den Planeten zu retten; es geht darum, anständige Menschen zu sein (oder es zumindest zu versuchen).
Walfangmoratorium: Lass es uns tatsächlich durchsetzen! Das Walfangverbot von 1986? Lass es mehr als nur einen Vorschlag sein. Betrachte es als das emotionale Äquivalent dazu, einem anhänglichen Ex eine Grenze zu setzen. Stark und nicht verhandelbar.
Intelligentere Fanggeräte: Pinger und Netze, die nicht töten: Bringen wir diese „Pinger“-Geräte an Fischernetzen an, um Wale und Delfine zu warnen. Und entwickeln wir Fanggeräte, die sich nicht in tödliche Unterwasserfallen verwandeln. Das ist keine Raketenwissenschaft, Kumpel, es sei denn, du versuchst, Raketenfische zu fangen.
Mehr Meeresschutzgebiete: Meeresschutzgebiete (MPAs): Weniger als 8% der Ozeane sind geschützt. Acht Prozent! Das ist, als ob du nur dein Wohnzimmer schützen und im Rest deines Hauses freie Hand lassen würdest. Wir brauchen mehr Meeresschutzgebiete, und zwar sofort. Betrachte es als emotionale Schutzräume für unsere Wal- und Delfinfreunde.
Organisationen wie Sea Shepherd und Ocean Conservancy kämpfen den guten Kampf, aber wir müssen unsere Stimme erheben und Druck ausüben. Wie Dr. Marino zu Recht fordert: „Wir müssen Wale und Delfine als juristische Personen anerkennen – ihr Recht auf Leben und Freiheit ist nicht verhandelbar.“ Juristische Personen! Stell dir das vor, Wale würden uns wegen seelischer Belastung verklagen. Ich würde dafür bezahlen, mir dieses Gerichtsdrama anzusehen.
Fazit: Entscheiden wir uns für Empathie statt... na ja, du weißt schon
Die Giganten der Meere sind nicht einfach nur Tiere. Sie sind fühlende Wesen, die Freude, Trauer und wahrscheinlich eine ganze Reihe von Gefühlen empfinden können, die wir noch nicht einmal ansatzweise begreifen. Ihre Spindelzellen erzählen eine emotional tiefe Geschichte, die älter ist als die Menschheit selbst. Sie zu schützen ist nicht nur eine ökologische Option, es ist ein moralisches Gebot.
Hier bei The Ocean Tribune glauben wir an eine Zukunft, in der die Lieder der Meere nicht verstummen, eine Zukunft, in der Empathie nicht durch Artgrenzen eingeschränkt wird. Lassen wir die emotionale Kleinkind-Nummer hinter uns und lernen wir ein oder zwei Dinge von unseren Wal- und Delfinfreunden. Der Ozean – und unsere eigene emotionale Reife – werden es uns danken.
Quellen (für Nerds und Neugierige)
Hof, P.R., & Van der Gucht, E. (2006). „Structure of the Cetacean Brain“ in The Anatomical Record.
Marino, L. (2007). „Dolphin Cognition and Behavior: A Comparative Perspective“.
Reiss, D., & Marino, L. (2001). „Mirror Self-Recognition in Bottlenose Dolphins“ in PNAS.
IUCN Rote Liste bedrohter Arten (2023).
Internationale Walfangkommission (IWC, 2023).
Und jetzt mach weiter und sage es weiter: Wale und Delfine sind emotionale Genies und wir müssen sie mit dem Respekt behandeln, den sie verdienen. Und vielleicht, nur vielleicht, können wir dabei das eine oder andere über Gefühle von unseren Flossenfreunden lernen. Versuch einfach, dich bei deinem nächsten Strandurlaub nicht von einem Delfin emotional überlisten zu lassen. Du bist gewarnt!
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