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Was wäre, wenn wir Wale als „Klima-Aktien“ an der Börse handeln würden?

Aktualisiert: vor 2 Tagen


Granny with Stocks

Erzählt von Gary Gullson


Stell dir eine Welt vor, in der der Wert eines Wals nicht nur an seiner majestätischen Präsenz oder seiner Rolle im Ökosystem gemessen wird, sondern auch an seiner Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden und zum Klimaschutz beizutragen – eine Welt, in der der Börsenwert eines Blauwals oder eines Pottwals mit seinem Beitrag zum Klimaschutz steigt und fällt. Klingt absurd, nicht wahr? Aber was wäre, wenn wir aus diesem humorvollen Gedankenexperiment etwas Wertvolles lernen könnten?



Willkommen in der Welt der Wal-Börse – eine satirische Erkundung, wie der Schutz der Ozeane aussehen könnte, wenn wir die Prinzipien des Kapitalismus und der Finanzmärkte auf den Schutz dieser Meeresgiganten anwenden würden. Im Laufe dieses Artikels werden wir uns mit der Wissenschaft hinter der Rolle der Wale im Kampf gegen den Klimawandel befassen, mit dem Potenzial eines Finanzmodells, das den Walschutz revolutionieren könnte, mit den ethischen Implikationen der Behandlung von Lebewesen als Finanzanlagen und mit Beispielen aus der realen Welt, die möglicherweise nicht allzu weit von unserer skurrilen Wal-Börse entfernt sind.



Kapitel 1: Wale – Die heimlichen Klimahelden der Ozeane


Um den potenziellen Wert eines Wal-Aktienmarkts zu verstehen, müssen wir zunächst den immensen Beitrag würdigen, den Wale zur Gesundheit unserer Ozeane und zum globalen Klima leisten. Wale sind nicht nur prächtige Geschöpfe, die die Meere schmücken; sie sind auch Schlüsselarten in den Ökosystemen der Ozeane. Hier ist der Grund:


  • Biomasse-Speicher: Ein einzelner großer Wal kann bis zu 33 Tonnen CO2 in seinem Körper binden – das entspricht dem jährlichen CO2-Fußabdruck von 30 Menschen.

  • Nahrungsketten-Booster: Wal-Exkremente (liebevoll „Walkot“ genannt) düngen das Phytoplankton, das 50% des Sauerstoffs produziert, den wir atmen, und 40% des globalen CO2 absorbiert.

  • Tiefsee-Pumpe: Wenn Wale sterben, sinken ihre Kadaver auf den Meeresboden und binden dort über Jahrhunderte Kohlenstoff – ein Prozess, der als „Whale Fall“ bekannt ist.


Einer Studie in der Zeitschrift Trends in Ecology & Evolution zufolge könnten wiederhergestellte Walpopulationen zusätzlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr binden – das entspricht der Entfernung von 400 Millionen Autos von den Straßen.

Betrachten wir vor diesem Hintergrund einmal den finanziellen Wert eines Wals.


Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt den „Klimabeitrag“ eines großen Wals über seine gesamte Lebenszeit auf über 2 Millionen US-Dollar – deutlich mehr als der durchschnittliche Kohlenstoffbindungswert eines Baums, der bei etwa 2.500 US-Dollar liegt. Dieser Wert bleibt jedoch abstrakt, solange er nicht in ökonomische Modelle integriert wird. Hier kommt der Whale Stock Market ins Spiel.



Kapitel 2: Wie könnte ein „Whale Stock Market“ funktionieren?


Die Idee hinter einem Wal-Aktienmarkt ist es, ein Finanzinstrument zu schaffen, das den ökologischen Wert einzelner Wale oder ganzer Populationen widerspiegelt. So könnte es funktionieren:


  • Staaten, NGOs oder Privatfirmen emittieren „Wal-Aktien“, die den ökologischen Wert einzelner Tiere oder Bevölkerungen abbilden.

  • Investoren kaufen diese Anteile und profitieren, wenn:

    • Die Walbevölkerung wächst (höhere CO2-Bindung).

    • Der „Klima-Beitrag“ durch neue Forschung steigt (z. B. bessere Phytoplankton-Messungen).

    • Regierungen CO2-Preise erhöhen (höhere Nachfrage nach Kohlenstoffzertifikaten).


Allerdings wäre die Implementierung eines solchen Systems mit Herausforderungen verbunden, unter anderem in Bezug auf Tracking-Technologie, Bewertungsmodelle und regulatorische Rahmenbedingungen.


  • Tracking-Technologie: Satellitenmarkierungen, DNA-Datenbanken und KI-gestützte Walerkennung müssten sicherstellen, dass jeder „Aktien-Wal“ überwacht wird.

  • Bewertungsmodelle: Die Quantifizierung des CO2-Beitrags eines Wals und die Berücksichtigung sekundärer Vorteile wie Tourismuseinnahmen wären unerlässlich.

  • Regulierung: Die Einrichtung einer „Wal-Börsenaufsicht“, die den Markt reguliert, Transparenz gewährleistet und Korruption verhindert, wäre von entscheidender Bedeutung.


Betrachten wir nun ein hypothetisches Beispiel eines „Whale Stock Market“-Unternehmens – die „Blue Whale AG“.


  • Einnahmen: Investitionen in den Walschutz, Anti-Walfang-Patrouillen und Phytoplanktonforschung.

  • Rendite: Steigende CO2-Preise oder wachsende Walpopulationen würden den Wert der Aktien in die Höhe treiben – ähnlich wie bei grünen Anleihen.



Kapitel 3: Ethische Dilemmata – Zwischen Artenschutz und Ausbeutung


Während eine Wal-Börse wie eine innovative Lösung für die chronische Unterfinanzierung des weltweiten Walschutzes klingt, wirft sie auch ethische Fragen auf.


  • Finanzierungslücke schließen: Der weltweite Walschutz ist chronisch unterfinanziert. Ein solches Finanzierungsmodell könnte Milliarden von Dollar mobilisieren.

  • Wertschätzung steigern: Wenn Wale einen klaren wirtschaftlichen Wert haben, könnte die öffentliche Akzeptanz für den Walfang oder die Meeresverschmutzung sinken.

  • Innovation fördern: Es könnten neue Technologien zur Walüberwachung und Wiederherstellung von Ökosystemen entstehen.


Auf der anderen Seite:


  • Kommodifizierung von Leben: Die Behandlung von Walen als handelbare Vermögenswerte könnte zu einer Vernachlässigung führen, wenn ihr „Aktienwert“ sinkt.

  • Ökologische Risiken: Künstlich vergrößerte Walpopulationen könnten Ökosysteme destabilisieren (z. B. durch Überweidung des Krills).

  • Korruptionsgefahr: Die Verhinderung von Betrug wäre eine Herausforderung, da der Wert der Wale weitgehend von schwer überprüfbaren Daten abhängt.



Kapitel 4: Realität vs. Utopie – Gibt es schon ähnliche Modelle? Oder anders gefragt: Haben wir den Knall schon gehört oder ist er erst auf dem Weg?


Fallstudie 1: Kohle für Wale – Klingt komisch, ist aber... vielleicht bald Realität?! (Die Saga von Whale Carbon)

Island, das Land der Elfen, Geysire und jetzt auch der „Wal-Kohlenstoffzertifikate“. Ja, richtig gelesen. Ein Startup namens „Whale Carbon“ (klingt nach dem neuesten Superhelden-Team, oder?) hat sich 2022 gedacht: „Hey, Wale sind doch die Biodiversitäts-Bitcoins der Meere! Lasst uns Zertifikate drucken!“ Die Idee: Firmen kaufen diese „Wal-Zertifikate“, um ihren CO2-Ausstoß auszugleichen. Sozusagen Ablassbriefe, nur in cool und blau und mit Blasloch-Garantie.


Das Prinzip ist im Grunde wie bei Waldprojekten. Bäume nehmen CO2 auf, außerdem sind sie wertvoll für den Klimaschutz. Wale... äh... machen... auch irgendwas mit CO2, oder? Hust. Okay, Spaß beiseite. Wale sind tatsächliche Klimaschutz-Champions. Sie düngen das Meer mit ihren ... Hinterlassenschaften (ja, Wal-Kacke ist ein echtes Ding und super wichtig!), was das Wachstum von Phytoplankton ankurbelt, und das nimmt CO2 auf. Logisch, oder? Fast schon zu logisch, um wahr zu sein!


Die Sache hat aber einen Haken, größer als ein Buckelwal: Die Berechnungen sind, sagen wir mal, „kreativ“. Kritiker – diese Miesepeter! – meckern, dass das alles noch ziemlich vage ist, um wissenschaftlich „wasserdicht“ zu sein. Stell dir vor, Wissenschaftler in Island, die Wochen lang Wale anstarren, mit dem Versuch, den CO2-Fußabdruck zu messen.


Wahrscheinlich mit Unterwasser-Excel-Tabellen und der Frage: „Hat der jetzt gefurzt? Zählt das zum Carbon Offset oder zur Blowhole-Tax?“

Wir bleiben dran!



Fallstudie 2: Der „Great Whale Conservancy Bond“ – James Bond, aber mit Flossen (und hoffentlich weniger Explosionen)

Dominica, diese karibische Inselperle, hat sich was Schickes ausgedacht: „Blaue Anleihen“! Klingt nach einem Cocktail, ist aber Finanz-Fach-Chinesisch für „Geld sammeln für Meeresschutz“. Und zwar: für Buckelwale. Investoren stecken Kohle in diese Anleihen und kriegen Zinsen ... wenn die Walbevölkerung wächst. Erfolgsprämie für Wal-Nachwuchs! Das ist doch mal ein Anreiz, oder? Demnächst gibt's noch Wal-Geburten-Boni für Dominica-Bürger?


Stell dir die Investoren-Meetings vor: „So, meine Damen und Herren, wie performen unsere Blauwal-Blue-Chips diese Saison? Gibt es einen Baby-Boom im Humpback-Futures-Segment?“ Und der CEO von Dominica präsentiert stolz eine Grafik mit einer steigenden Wal-Kurve. „Dank unserer Anleihe konnten wir die Buckelwal-Bestände um 2,7% steigern! Prost, auf die Wale ... und auf unsere Rendite!“



Lessons Learned – Was wir aus diesen Wal-Experimenten lernen können (außer, dass Wale cooler sind als wir dachten)

Diese Projekte zeigen: Die Idee ist ... irgendwie machbar. Aber: Wir brauchen „strenge wissenschaftliche Standards“. Ja, wer hätte das gedacht? Einfach nur „Wale sind toll“ reicht halt nicht für die Finanzwelt. Überraschung! Es braucht Zahlen, Daten, Fakten – und am besten noch ein paar Diagramme mit putzigen Wal-Symbolen.


Und dann noch was: „Ohne Einbindung lokaler Gemeinschaften scheitern solche Modelle.“ Erinnert uns das an irgendwas? Ach ja, diese ganzen Waldschutzprojekte (REDD+), die im Sande verlaufen sind, weil man die Leute vor Ort vergessen hat.


Es ist wie bei jeder guten Party: Wenn man die Locals nicht einlädt, wird's halt 'ne doofe Veranstaltung.

Und Wale sind auch Locals, im Ozean-Sinne.



Kapitel 5: Die Zukunft – Wal-Börse 2050: Chancen, Warnungen und die Frage, ob wir dann alle in Wal-Aktien investieren


Ein Blick in die Glaskugel (oder besser: in die Kristall-Qualle) – Szenario 2050

Stell dir vor: „Wal-Dashboards“ auf deinem Smartphone. Echtzeitdaten zur CO2-Bindung, Wanderrouten und Gesundheitszustand deiner Lieblingswale. „Oh, mein Buckelwal-Portfolio ist heute aber aktiv! Und die CO2-Bilanz meiner Blauwale ist Spitze! Zeit für 'nen Wal-Dividenden-Drink!“


Pensionsfonds investieren in „Wal-Portfolios“ als sichere Langzeitanlage. „Oma Erna, wie legst du dein Geld an?“ – „Ach, Schatz, in Wale! Die sind wertstabil und machen was für die Umwelt. Und wenn die Bevölkerung wächst, klingelt die Kasse!“ Rentenvorsorge war noch nie so... blubberig.


Auf Klimakonferenzen wird über „Wal-Emissionsrechte“ verhandelt. „China fordert mehr Wal-Emissionsrechte! Die EU pocht auf strengere Wal-Zitate! Und die Wale selbst demonstrieren vor dem UN-Gebäude mit Plakaten: “Mehr Krill für uns!”



Aber Achtung, liebe Freunde! Die Schattenseiten der Wal-Wall-Street

„Spekulationsblasen“: Was, wenn „Wal-Aktien“ zum Spielball von Hedgefonds werden? Wie 2008 mit Immobilien?


„Whale-Street-Crash 2050! Die Wal-Blase platzt! Millionen Wale in der Insolvenz! Panik an den Märkten! Verkauft eure Wal-Aktien, solange es noch geht!“

Wir wollen ja nicht, dass unsere geliebten Meeressäuger zum nächsten Finanzdesaster werden.


„Ökozid durch Profitdenken“: Was, wenn der Profit-Gedanke Amok läuft? „Überpopulationen“, weil „zu viele Wale“ höhere Renditen versprechen? Stellt euch vor: Wal-Farmen! Wale in Massentierhaltung, nur um die Wal-Aktien-Kurse hochzutreiben. „Mehr Wale, mehr Rendite! Egal, ob die armenischen Bürger Platzangst bekommen!“ Gruselig, oder?



Alternativen zum Börsen-Modell – Weil Wale nicht auf den DAX gehören

Vielleicht brauchen wir „hybridere Ansätze“. Klingt fancy, heißt aber: nicht alles oder nichts.

„Wal-Steuern“: Länder mit Walfanggeschichte zahlen Abgaben in einen globalen Schutzfonds. „Okay, liebe Walfänger-Nationen, jetzt zahlt ihr mal schön in die Wal-Kasse ein! Payback Time! Oder besser gesagt: Payback's a Breach!“


„Ökosystem-Dividenden“: Küstengemeinden kriegen Geld für den Wal-Erhalt. Wie in Costa Rica mit den Wäldern. „Hey, liebe Küstenorte, schützt die Wale und wir zahlen euch! Easy Money für Meeresschutz! Win-Win für Mensch und Wal!“ Sich bezahlen lassen, um die Natur nicht zu zerstören? Klingt schnell zu einfach, um wahr zu sein.



Fazit: Ein Werkzeug, keine Wal-Wunderwaffe


Die Idee, Wale an der Börse zu handeln, ist... provokant. Und riskant. Aber sie zeigt uns was Wichtiges: In unserer kapitalistischen Welt überleben oft nur Dinge, die einen Preis haben. Traurig, aber wahr. Ob wir Wale retten, indem wir sie zu Aktien machen? Fragezeichen. Aber dieses Gedankenexperiment zwingt uns, wichtige Fragen zu stellen:


  • „Wie viel ist uns ein lebendiger Wal wert?“ (Mehr als 'ne Tüte Pommes, hoffentlich!)

  • „Dürfen wir die Natur zur Ware machen, um sie zu retten?“ (Macht es das besser oder schlimmer?)

  • „Was verlieren wir, wenn wir alles nur durch die Brille des Marktes sehen?“ (Vielleicht den Blick für's Wesentliche?)


Eines ist klar: Symbolpolitik ist vorbei. Ob Börse, Steuern oder Gemeinschaftsprojekte – wir brauchen radikale neue Ansätze, um die „Klima-Helden“ der Ozeane zu schützen. Denn mal ehrlich, wer will schon in einer Welt ohne Wale leben? Außer vielleicht die Krabben-Industrie. Aber deren Meinung ist hier ja erstmal egal.


Und jetzt bist du dran! Was denkst du darüber? Teile hier deine salzigen Ideen mit uns … und vielleicht (aber nur vielleicht) schreiben wir einen Beitrag über deine Ideen (natürlich anonym und wenn sie gut genug ist … “grins”).

 

Bis zum nächsten Mal bei „The Ocean Tribune“! Bleib neugierig und lass die Wale schwimmen!


Bitte bedenke, dass dieser Artikel zwar rein fiktiv ist und nur hypothetische Annahmen darstellt, aber dennoch von realen Tatsachen inspiriert sein kann.



 

The Ocean Tribune

Wir wissen, was die Ozeane zu sagen haben!

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